Bilder sind ein essenzieller Bestandteil jeder Website – sie sorgen für ansprechendes Design, unterstreichen Inhalte und verbessern die Nutzererfahrung. Doch nicht jedes Bild darf einfach verwendet werden. Das Urheberrecht schützt kreative Werke und legt fest, wer ein Bild nutzen darf und unter welchen Bedingungen. Wer gegen diese Regeln verstößt, riskiert teure Abmahnungen und rechtliche Konsequenzen.
In diesem Beitrag erfahren Sie, worauf Sie bei der Nutzung von Bildern auf Ihrer Website achten müssen, welche Bildrechte und Lizenzen es gibt und wie Sie Abmahnungen vermeiden. Außerdem zeigen wir Ihnen, wo Sie lizenzfreie Bilder finden und welche Konsequenzen drohen, wenn Sie gegen das Urheberrecht verstoßen.
Inhaltsverzeichnis
1. Grundlagen des Urheberrechts und der Bildlizenzen
Bilder sind urheberrechtlich geschützte Werke – das bedeutet, dass sie automatisch dem Urheberrecht unterliegen, sobald sie erstellt wurden. Doch was genau bedeutet das für die Nutzung auf Webseiten?
1.1. Was bedeutet Urheberrecht im Kontext von Bildern?
Das Urheberrecht ist ein gesetzlicher Schutz, der kreativen Schöpfungen wie Fotografien, Illustrationen oder Grafiken zugutekommt. Sobald ein Bild erstellt wird, ist es automatisch durch das Urheberrecht geschützt – eine offizielle Anmeldung oder ein Copyright-Hinweis sind dafür nicht erforderlich.
Für Webseitenbetreiber bedeutet das: Jedes Bild, das nicht selbst erstellt wurde, gehört jemand anderem. Die Nutzung ohne Zustimmung des Urhebers ist in den meisten Fällen nicht erlaubt und kann zu rechtlichen Konsequenzen führen. Selbst wenn ein Bild frei zugänglich im Internet erscheint, bedeutet das nicht, dass es einfach kopiert und verwendet werden darf.Das Urheberrecht gibt dem Urheber weitreichende Kontrolle über sein Werk. Er allein entscheidet, ob und in welchem Umfang ein Bild verwendet, bearbeitet oder veröffentlicht werden darf. Um ein fremdes Bild legal zu nutzen, ist eine entsprechende Erlaubnis oder Lizenz erforderlich.
1.2. Welche Recht hat der Urheber an seinem Bild?
Der Urheber eines Bildes besitzt automatisch sämtliche Rechte an seinem Werk. Diese Rechte lassen sich in zwei Hauptkategorien unterteilen:
1. Urheberpersönlichkeitsrechts:
- Der Urheber darf entscheiden, ob und wann sein Bild veröffentlicht wird.
- Er hat das Recht, als Urheber genannt zu werden (Namensnennungspflicht).
- Er kann sich gegen Entstellungen oder Bearbeitungen wehren, die sein Werk in ungewollter Weise verändern oder seinen Ruf schädigen könnten.
2. Verwertungsrechte:
- Der Urheber kann Dritten das Recht einräumen, sein Bild zu nutzen – dies geschieht in der Regel durch Lizenzen.
- Diese Rechte umfassen unter anderem die Vervielfältigung, Verbreitung, öffentliche Wiedergabe und Bearbeitung des Werkes.
- Je nach Lizenzmodell kann der Urheber eine exklusive oder nicht-exklusive Nutzung gewähren und bestimmte Einschränkungen festlegen.
Wichtig: Auch wenn der Urheber einer anderen Person eine Nutzungslizenz erteilt, bleibt er grundsätzlich der Rechteinhaber des Bildes. Nur in seltenen Fällen, z. B. bei einem vollständigen Rechteverkauf (Buyout), gibt der Urheber alle Rechte ab.
1.3. Was sind Bildlizenzen und welche Arten gibt es?
Bildlizenzen regeln, unter welchen Bedingungen ein Bild genutzt werden darf. Es gibt verschiedene Lizenzmodelle:
- Exklusive Lizenz: Das Bild darf nur von einer bestimmten Person oder Firma verwendet werden.
- Nicht-exklusive Lizenz: Mehrere Nutzer können das Bild unter bestimmten Bedingungen verwenden.
- Royalty-Free (RF, lizenzfrei): Einmalige Zahlung, danach unbegrenzte Nutzung, oft mit Einschränkungen (z. B. keine Weitergabe an Dritte).
- Rights-Managed (RM): Nutzung wird individuell lizenziert (z. B. zeitlich oder regional begrenzt).
- Creative Commons (CC): Kostenlos nutzbare Bilder mit bestimmten Auflagen (z. B. Namensnennung erforderlich).
Es ist wichtig, die jeweilige Lizenz genau zu prüfen, um rechtliche Probleme zu vermeiden.
2. Auf was muss geachtet werden?
Beim Einsatz von Bildern auf einer Website gibt es einige rechtliche Vorgaben, die unbedingt beachtet werden müssen. Ein Verstoß kann schnell zu Abmahnungen und hohen Kosten führen. Doch welche Bilder dürfen verwendet werden, welche nicht, und wie lassen sich Bildrechte korrekt prüfen?
Wann darf ein Bild auf einer Website genutzt werden?
Die Nutzung eines Bildes ist nur dann rechtlich sicher, wenn mindestens eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist:
- Eigene Bilder – Wenn Sie das Bild selbst erstellt haben (z. B. eigene Fotografien oder Grafiken), besitzen Sie automatisch die vollen Rechte daran und können es frei nutzen.
- Erlaubnis des Urhebers – Liegt eine schriftliche Genehmigung des Urhebers vor, kann das Bild entsprechend der vereinbarten Bedingungen verwendet werden.
- Lizenzierte Bilder – Wenn das Bild über eine Bildagentur oder eine lizenzfreie Plattform erworben wurde, muss die jeweilige Lizenzvereinbarung eingehalten werden.
- Bilder mit einer Creative-Commons-Lizenz (CC) – Bestimmte Bilder dürfen unter den jeweiligen CC-Bedingungen genutzt werden, oft mit der Auflage der Namensnennung.
- Öffentlich-rechtliche Werke – In manchen Fällen dürfen Werke genutzt werden, wenn sie unter das „Panoramarecht“ oder andere gesetzliche Ausnahmen fallen.
Welche rechtlichen Vorgaben gibt es für Unternehmen und Privatpersonen?
Die Nutzung von Bildern auf Webseiten unterscheidet sich je nach Zweck der Website:
- Private Webseiten und Blogs: Auch hier gelten die gleichen Urheberrechtsbestimmungen. Ein Bild darf nur verwendet werden, wenn es rechtmäßig erworben oder erstellt wurde.
- Unternehmenswebseiten und kommerzielle Nutzung: Strengere Regeln gelten für Unternehmen. Bilder, die für geschäftliche Zwecke genutzt werden, dürfen nur mit einer entsprechenden kommerziellen Lizenz verwendet werden. Auch kostenlose Bilder unter einer CC-Lizenz können Einschränkungen bei der kommerziellen Nutzung haben.
Achtung: Der Zusatz „Bildquelle: Google“ oder „Gefunden im Internet“ schützt nicht vor einer Abmahnung! Die Quelle allein reicht nicht aus – es muss eine gültige Lizenz oder Erlaubnis vorliegen.
Wie können Bildrechte korrekt geprüft werden?
Bevor ein Bild verwendet wird, sollten folgende Fragen geklärt:

Wer sich unsicher ist, sollte das Bild lieber nicht verwenden oder auf lizenzfreie Plattformen zurückgreifen. Eine einfache Google-Rückwärtssuche oder die Nutzung von anderen Reverse-Image-Search-Diensten (z. B. TinEye) können helfen, die Quelle eines Bildes nachzuvollziehen.
3. Was ist erlaubt und was nicht?
Wenn es um die Verwendung von Bildern auf Webseiten geht, herrscht oft Unsicherheit darüber, was tatsächlich erlaubt ist. Es gibt klare Grenzen, aber auch Grauzonen, die es zu beachten gilt. In diesem Abschnitt erklären wir, welche Bildnutzung gesetzlich zulässig ist und welche nicht.
Wann ist die Nutzung von Bildern ohne Zustimmung erlaubt?
In bestimmten Fällen ist es erlaubt, Bilder ohne die ausdrückliche Zustimmung des Urhebers zu nutzen. Diese Ausnahmen sind jedoch selten und unterliegen strengen Voraussetzungen:
- Panoramafreiheit – Wenn ein Bild von einem öffentlichen Ort aus aufgenommen wurde und das Werk als Teil einer öffentlichen Landschaft erscheint, darf es genutzt werden, ohne dass eine Zustimmung des Urhebers erforderlich ist. Dies gilt jedoch nicht für private Gebäude oder Kunstwerke, die explizit geschützt sind.
- Zitate – Bilder dürfen im Rahmen von Zitaten genutzt werden, wenn sie zur Veranschaulichung eines Textes dienen und eine Quellenangabe erfolgt. Diese Nutzung muss jedoch in einem sachlichen Kontext und im Einklang mit den gesetzlichen Bestimmungen für Zitate erfolgen.
- Verwendung von gemeinfreiem Material – Werke, deren Urheberrecht abgelaufen ist (z. B. Bilder, die älter als 70 Jahre sind), sind gemeinfrei und können ohne Zustimmung des Urhebers verwendet werden.
Was ist der Unterschied zwischen „frei nutzbar“ und „lizenzfrei“?
Es gibt eine feine, aber wichtige Unterscheidung zwischen „frei nutzbar“ und „lizenzfrei“.
- Frei nutzbar bedeutet, dass das Bild ohne Einschränkungen oder nur unter sehr wenigen Bedingungen (z. B. Namensnennung des Urhebers) verwendet werden kann.
- Lizenzfrei bedeutet, dass das Bild zwar gegen eine einmalige Gebühr genutzt werden kann, der Nutzer aber in der Regel nach der Zahlung keine weiteren Kosten oder Lizenzgebühren zu zahlen hat. Lizenzfreie Bilder können jedoch bestimmte Einschränkungen haben, wie etwa eine Nutzung nur in bestimmten Medien oder keine Weitergabe an Dritte. Mehr Infos dazu finden Sie unter Punkt 5.
Dürfen Bilder von Google oder Social Media einfach verwendet werden?
Nein, Bilder von Google oder Social Media dürfen nicht einfach verwendet werden. Viele Menschen gehen fälschlicherweise davon aus, dass Bilder, die sie über eine Google-Bildersuche finden, frei genutzt werden können. Doch dies ist nicht der Fall:
- Google-Bildersuche zeigt lediglich an, wo das Bild im Internet zu finden ist. Die Nutzung ist nur dann erlaubt, wenn der Urheber es ausdrücklich gestattet oder eine entsprechende Lizenz vorliegt.
- Social Media: Auch Bilder von Plattformen wie Facebook, Instagram oder X unterliegen den Urheberrechten der jeweiligen Ersteller. Nur weil ein Bild öffentlich zugänglich ist, heißt das nicht, dass es ohne Erlaubnis genutzt werden darf. Auch hier sind Lizenzvereinbarungen oder ausdrückliche Erlaubnisse erforderlich.
Achtung: Bei der Nutzung von Bildern ohne Erlaubnis des Urhebers kann es zu Abmahnungen, Schadensersatzforderungen und rechtlichen Auseinandersetzungen kommen.
4. Bildnachweis und Quellenangaben
Die korrekte Angabe des Bildnachweises und der Quellenangabe ist ein wichtiger Bestandteil der rechtmäßigen Bildnutzung auf Webseiten. Nicht nur, um die Rechte des Urhebers zu wahren, sondern auch, um rechtlichen Problemen vorzubeugen.
Wann muss ein Bildnachweis angegeben werden?
Der Bildnachweis ist in den meisten Fällen erforderlich, wenn ein Bild unter einer Lizenz genutzt wird, die eine Quellenangabe verlangt. Dies ist bei vielen Creative-Commons-Lizenzen oder auch bei kommerziellen Lizenzmodellen der Fall.
- Creative Commons (CC): Bei Bildern, die unter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht wurden, ist der Bildnachweis in der Regel verpflichtend. Die genaue Art der Quellenangabe variiert je nach Lizenz, aber üblicherweise muss der Name des Urhebers und die Lizenzbedingungen angegeben werden.
- Kommerzielle Lizenzen: Auch bei kommerziell lizenzierten Bildern ist es oft erforderlich, den Urheber oder die Quelle zu nennen, es sei denn, es wurde eine explizite Lizenz erworben, die auf den Bildnachweis verzichtet.
- Lizenzfreie Bilder: Auch wenn Bilder als „lizenzfrei“ gekennzeichnet sind, kann der Bildnachweis verlangt werden. Hier kommt es auf die jeweilige Lizenz und die Bedingungen der Plattform an, von der das Bild stammt.
Tipp: Wenn keine Lizenzbedingungen angegeben sind, sollte ein Bild grundsätzlich nicht ohne Bildnachweis genutzt werden, um rechtliche Risiken zu vermeiden.
Wie wird eine Quelle korrekt angegeben?
Der Bildnachweis sollte immer eindeutig und transparent erfolgen. Dies bedeutet, dass der Urheber und ggf. die Lizenzbedingungen klar und vollständig angegeben werden müssen. Eine korrekte Quellenangabe umfasst:
- Urhebername: Der Name des Urhebers oder der Organisation, die das Bild erstellt hat.
- Titel des Werkes: Falls der Titel des Bildes bekannt ist, sollte er angegeben werden.
- Lizenzart: Bei Creative Commons-Bildern muss die genaue Lizenz angegeben werden, z. B. „CC BY 4.0“ (Namensnennung, kommerzielle Nutzung erlaubt).
- Link zur Lizenz: Bei CC-Bildern oder anderen Lizenzen sollte ein Link zur Lizenz selbst eingefügt werden.
- Quellenangabe des Anbieters: Wenn das Bild von einer Bildplattform wie Shutterstock oder Unsplash stammt, sollte auch der Name der Plattform genannt werden.
Beispiel für einen Bildnachweis bei Creative Commons:
„Foto: Max Mustermann, Lizenz: CC BY 4.0, Quelle: unsplash.com“
Beispiel für einen Bildnachweis bei einer kommerziellen Lizenz:
„Foto: Max Mustermann, lizenziert über Shutterstock“
Welche Fehler sollte man bei der Kennzeichnung vermeiden?
Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, sollten folgende Fehler vermieden werden:
- Fehlende Quellenangabe: Wird kein Bildnachweis angegeben, kann das zu rechtlichen Konsequenzen führen, selbst wenn das Bild unter einer freien Lizenz steht.
- Unvollständige Quellenangabe: Eine unvollständige Angabe, wie zum Beispiel das Weglassen des Urhebernamens oder der Lizenzdetails, kann ebenfalls zu Problemen führen.
- Verwendung von Copyright-geschützten Bildern ohne Quellenangabe: Auch, wenn der Urhebername korrekt angegeben wird, reicht eine Quellenangabe alleine nicht aus, wenn das Bild ohne Lizenz genutzt wird.
5. Lizenzfreie Bilder - Was bedeutet das?
Der Begriff „lizenzfrei“ bezieht sich auf Bilder, die nach dem Erwerb einer Lizenz ohne zusätzliche Gebühren genutzt werden können. Die Nutzungsrechte sind in der Regel bereits mit dem Erwerb der Lizenz abgegolten, sodass keine weiteren Zahlungen oder Lizenzverlängerungen erforderlich sind. Doch auch lizenzfreie Bilder unterliegen bestimmten Bedingungen und Nutzungsrichtlinien, die es zu beachten gilt.
Vor- und Nachteile von lizenzfreien Bildern
Vorteile
Kostenersparnis: Lizenzfreie Bilder sind in der Regel günstiger als exklusive, kommerziell lizenzierte Bilder, da keine wiederkehrenden Gebühren anfallen.
Vereinfachte Lizenzierung: Nachdem das Bild einmal gekauft wurde, kann es ohne zusätzliche Kosten beliebig oft und ohne weitere Genehmigungen genutzt werden (sofern es keine Einschränkungen gibt).
Schneller Zugriff: Auf Plattformen, die lizenzfreie Bilder anbieten, ist die Suche nach hochwertigen Bildern einfach und schnell, ohne aufwendige Verhandlungen oder lange Genehmigungsprozesse.
Nachteile
Begrenzte Exklusivität: Da lizenzfreie Bilder oft in großen Datenbanken verfügbar sind, kann es sein, dass viele andere Webseitenbetreiber dasselbe Bild verwenden. Das kann Ihre Website weniger einzigartig wirken lassen.
Einschränkungen in der Nutzung: Auch bei lizenzfreien Bildern gibt es häufig bestimmte Nutzungsbedingungen, die beachtet werden müssen. Beispielsweise ist die kommerzielle Nutzung nicht immer erlaubt, oder das Bild darf nicht bearbeitet werden.
Kein Schutz vor rechtlichen Problemen: Auch lizenzfreie Bilder können gegen das Urheberrecht verstoßen, wenn sie fehlerhaft lizenziert sind oder wenn sie urheberrechtlich geschützte Elemente enthalten (z. B. Markenlogos oder Persönlichkeitsrechte).
Wo können lizenzfreie Bilder gefunden werden?
Es gibt zahlreiche Plattformen, die lizenzfreie Bilder anbieten, von denen einige sogar kostenlos sind. Zu den Bekanntesten gehören:
- Unsplash: Eine der größten und beliebtesten Quellen für hochqualitative, kostenlose Bilder.
- Pixabay: Bietet eine riesige Sammlung kostenloser Bilder, die unter der Creative-Commons-Lizenz „CC0“ verfügbar sind (keine Namensnennung erforderlich).
- Pexels: Eine weitere beliebte Plattform für kostenlose, lizenzfreie Bilder.
- Shutterstock: Eine kostenpflichtige Plattform, die lizenzfreie Bilder gegen eine einmalige Gebühr anbietet.
- iStockphotos: Bietet lizenzpflichtige und lizenzfreie Bilder, Videos und Illustrationen. Flexible Lizenzmodelle für private und kommerzielle Nutzung. Erwerb über Credits oder Abos möglich.
- Adobe Stock: Große Auswahl an professionellen Bildern, Videos und Vektorgrafiken. Nahtlose Integration in Adobe-Programme. Lizenzmodelle für private und kommerzielle Zwecke.
Worauf muss bei der Nutzung von lizenzfreien Bildern geachtet werden?
Auch bei der Verwendung von lizenzfreien Bildern müssen gewisse Regeln eingehalten werden:
Lizenzbedingungen lesen: Jedes lizenzfreie Bild hat eine eigene Lizenzvereinbarung, die genau beschreibt, wie das Bild verwendet werden darf. Achten Sie darauf, ob es Einschränkungen gibt (z. B. kommerzielle Nutzung oder Bearbeitung).
Namensnennung: Einige lizenzfreie Bilder erfordern eine Namensnennung des Urhebers, auch wenn sie kostenlos sind. Stellen Sie sicher, dass Sie alle erforderlichen Angaben korrekt nennen.
Keine Markenschutzverletzungen: Achten Sie darauf, dass das lizenzfreie Bild keine markenrechtlich geschützten Elemente wie Logos, Produkte oder bekannte Persönlichkeiten enthält, da dies zu rechtlichen Problemen führen kann.
Lizenzfreie Bilder sind eine praktische und kostengünstige Option für die Bebilderung von Webseiten. Allerdings sollten Sie auch hier sicherstellen, dass Sie die Lizenzbedingungen genau kennen und beachten. Nur so können Sie sicherstellen, dass Sie keine Urheberrechtsverletzungen begehen und Ihre Website rechtlich abgesichert bleibt.
6. Konsequenzen bei Verstößen gegen das Urheberecht
Die unrechtmäßige Nutzung von Bildern auf einer Website kann schwerwiegende rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Es ist daher entscheidend, sich mit den potenziellen Folgen vertraut zu machen und diese zu vermeiden.
Was passiert, wenn Bilder ohne Lizenz oder Erlaubnis verwendet werden?
Die Nutzung von Bildern ohne die notwendige Lizenz oder ohne die Zustimmung des Urhebers kann schwerwiegende rechtliche Folgen haben. Besonders in Deutschland und anderen europäischen Ländern wird das Urheberrecht streng überwacht, und Verstöße können zu hohen Strafen führen.
Abmahnungen und Unterlassungserklärungen
Die häufigste Reaktion von Urhebern oder deren Rechtsanwälten bei unbefugter Nutzung ist eine Abmahnung. Diese ist eine formelle Aufforderung, die unrechtmäßige Nutzung zu unterlassen und eine strafbewehrte Unterlassungserklärung abzugeben. In der Regel wird auch eine Kostenübernahme für die Anwaltsgebühren verlangt, die im Fall einer Abmahnung oft mehrere hundert Euro betragen können.
Unterlassungserklärung: In dieser Erklärung verpflichten sich die Betroffenen, das Bild in der Zukunft nicht mehr ohne die erforderliche Lizenz zu verwenden. Ein Verstoß gegen diese Erklärung kann zu weiteren rechtlichen Schritten führen.
Schadensersatzforderungen
Neben der Unterlassungserklärung kann der Urheber auch Schadensersatz fordern. Dieser kann auf verschiedene Weisen berechnet werden:
- Lizenzgebühr: Der Schadensersatz kann sich nach dem Wert einer fiktiven Lizenz berechnen, die der Urheber normalerweise für die Nutzung des Bildes verlangt hätte.
- Erweiterter Schadensersatz: In besonders schwerwiegenden Fällen, z. B. bei kommerziellen Nutzungen oder wiederholten Verstößen, kann der Schadensersatz deutlich höher ausfallen.
Die Höhe des Schadensersatzes kann je nach Einzelfall erheblich sein und reicht in manchen Fällen in die Tausende von Euro.
Was sind die Folgen für Unternehmen?
Für Unternehmen, die unrechtmäßig Bilder verwenden, können die Konsequenzen besonders gravierend sein. Neben den finanziellen Belastungen durch Abmahnungen und Schadensersatzforderungen kann der Ruf des Unternehmens erheblich geschädigt werden.
Reputation und Markenimage: Der Ruf eines Unternehmens kann unter Abmahnungen und rechtlichen Auseinandersetzungen leiden, was wiederum zu Vertrauensverlust bei Kunden und Geschäftspartnern führen kann.
Betriebsinterne Konsequenzen: Wenn ein Unternehmen regelmäßig Urheberrechte verletzt, könnte dies zu internen Überprüfungen oder gar einer Änderung der Arbeitspraktiken führen, um zukünftige Verstöße zu verhindern.
Strafrechtliche Konsequenzen
In schwerwiegenden Fällen kann eine Urheberrechtsverletzung auch strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Wenn die unrechtmäßige Nutzung absichtlich und in betrügerischer Absicht erfolgt, können Geldstrafen oder sogar Freiheitsstrafen verhängt werden. Dies ist jedoch eher die Ausnahme und tritt in der Regel nur bei besonders schweren Verstößen auf.
Die rechtlichen Konsequenzen der falschen Bildnutzung können gravierend sein, von hohen Abmahnkosten bis hin zu Schadensersatzforderungen und strafrechtlichen Konsequenzen. Um solche rechtlichen Probleme zu vermeiden, sollten Sie stets sicherstellen, dass Sie die Rechte an den verwendeten Bildern haben und alle Lizenzvereinbarungen einhalten.
7. Fazit
Die korrekte Nutzung von Bildern auf Webseiten ist ein entscheidender Aspekt der rechtlichen Absicherung. Urheberrechte und Bildrechte müssen stets beachtet werden, um rechtliche Konsequenzen wie Abmahnungen, Schadensersatzforderungen oder im schlimmsten Fall sogar strafrechtliche Schritte zu vermeiden.
Wichtig ist, dass Webseitenbetreiber stets sicherstellen, dass sie entweder über eine Lizenz für das Bild verfügen oder dass das Bild lizenzfrei und ohne Einschränkungen genutzt werden kann. Auch bei lizenzfreien Bildern sind die Lizenzbedingungen genau zu prüfen, und der richtige Bildnachweis ist unerlässlich.
Die verschiedenen Bildnutzungsoptionen – von Creative-Commons-Lizenzen über kommerzielle Lizenzen bis hin zu lizenzfreien Bildern – bieten vielfältige Möglichkeiten. Aber auch hier muss stets darauf geachtet werden, dass alle Lizenzvereinbarungen eingehalten werden.
Schlussendlich ist es auch aus einer ethischen Perspektive wichtig, die Arbeit und das geistige Eigentum von Kreativen zu respektieren. Indem Sie die Rechte der Urheber achten, leisten Sie einen wertvollen Beitrag zur Förderung fairer Nutzung und zur Unterstützung der kreativen Branche.
Rechtlicher Hinweis:
Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und stellt keine Rechtsberatung dar. Für rechtssichere Auskünfte wenden Sie sich bitte an einen Anwalt oder einen spezialisierten Rechtsberater.